Meine künstlerische Auseinandersetzung stellt die Frage nach dem sozialen Raum in Zeiten der Pandemie. Die Logik des Feldes der zwischenmenschlichen Begegnung wie wir sie bisher kannten, ist durch die COVID-Infektionen nicht mehr gegeben. Logik im herkömmlichen Sinne ist momentan oft selten vorhanden. Viele der notwendig gewordenen Regeln, Bestimmungen, Verordnungen bereiten uns Kopfzerbrechen oder Kopf schütteln und doch sind sie alle zu unserem Schutz in dieser besonderen Zeit.
Ich nehme viele Begegnungen zur Corona-Zeit mit Spannung wahr. Oft nicht wissend, welches Verhalten angebracht ist, erwartet wird, richtig ist. Das führt oft unweigerlich zu skurrilen Begegnungen. Oft bleibt ein Nachgeschmack.
Gewohnte Strukturen brechen auf – Strukturen, auf denen sozialer Raum aufgebaut ist, Strukturen, wie Begegnungen stattfinden. All das erfährt momentan eine Neuinterpretation, erfordert unsere Gestaltung. Neue soziale Umgangsarten müssen erlernt werden.
Die künstlerische Arbeit bewegt sich genau an dieser Schnittstelle von „schrägen“, „entrückten“ Begegnungen und visualisiert das Unsichtbare bei Begegnungen. Durch die Darstellung wird es manifest – und weicht auf.
Die „Virus-Wolke“ nimmt Raum ein, ist dominant, ist da. Sie ist an der Stelle positioniert, wo wir wahre Begegnung und Verbindungen zu anderen aufbauen – dem Herz(Raum).
Die „Bedrohung“ ist nicht das Virus, die „Bedrohung“ ist, dass wir unsere Herzensverbindungen verlieren bzw. verlernen. Nicht Misstrauen, Skepsis, Unsicherheit soll uns vereinnahmen, unsere Begegnungen bestimmen – sondern Neugierde, Zuwendung, Fürsorge, Interesse, Wärme und Zuversicht.